Haben Sie sich schon einmal überlegt im eigenen Garten Hühner zu halten?
Mit einer kleinen Schar der gefiederten Tiere holen Sie sich ein Stück Landleben in Ihren Garten. Zum Frühstück gibt es dann gesunde Bio-Eier aus der eigenen Haltung.
Wenn einige Voraussetzungen erfüllt werden, dann ist die Hühnerhaltung im eigenen Garten kein Problem.

Diese 5 Tipps sollten Sie dabei beachten:

1. Wie groß muss der Garten sein?
Sollen die Hühner ohne umzäunten Auslauf sich frei im Garten bewegen können, dann brauchen Sie mind. 30 m² pro Tier. Ansonsten verwandeln die Hühner Ihren Garten durch das Scharren schnell in eine braune Fläche. Sonst aber tun die Tiere Ihrem Garten gut: Moos wird aus dem Rasen gekratzt, sie vertilgen Schädlinge wie Schnecken und Engerlinge und ab und zu lassen sie Dünger fallen.

2. Wieviel Zeit benötigt man für die Pflege?

Die Hühner brauchen täglich frisches Wasser und neben der Nahrung, die sie im Garten finden, noch zusätzlich ein Kraftfutter (wie z. B. Legemehl oder -korn). Das ist nicht nur für die Legeleistung wichtig, sondern auch für das Wohlbefinden Ihrer Hühner. Alle paar Tage sollte das Kotbrett und die Sitzstange im Hühnerhaus gesäubert werden und gelegentlich auch Tränke, Trog und Stall.

3. Darf jeder im Garten Hühner halten?

Dafür gibt es keine allgemeingültige Regel. Es kommt zum einen darauf an, in welchem Umfeld man wohnt. Am besten informieren Sie sich auf Ihrer Gemeinde. Wichtig ist vor allem, dass sich die Nachbarn nicht gestört fühlen. Bei einer kleinen Gruppe von Hühnern hält sich der Lärm und die Geruchsbelästigung in Grenzen. Als störend wird meist das Krähen des Hahns empfunden. Da die Hühner aber auch ohne Hahn Eier legen, kann man auf ihn einfach verzichten.

4. Welche Rassen eignen sich?

Die größte Verbreitung haben sogenannte Hybrid-Hühner, das sind Kreuzungen aus verschiedenen Rassen. Diese Hühner sind unkompliziert, legen fleißig Eier und sind daher für Anfänger ideal.

5. Was wird für die Hühnerhaltung benötigt?

Wenn Sie Hühner halten wollen, dann sollten Sie nicht weniger als 3 oder 4 Tiere anschaffen. Ein mobiler Hühnerstall z. B. bietet den Tieren auch im Winter Unterkunft und kann mit allem Notwendigen wie Legenest, Kotbrett und Sitzstange ausgerüstet werden. Diese Ställe sind beweglich und können mit einem speziellen Hühnerdraht bzw. -Netz leicht umgestellt werden. So können verschiedene Bereiche des Gartens im Wechsel als Auslauf benutzt werden.

Was noch beachtet werden muss: Hühner sind meldepflichtig und müssen geimpft sein. Beides ist nicht kostspielig und damit leicht zu bewerkstelligen.

Die Haltung von Hühnern in einer kleinen Schar bis max. 6 Hühner ist deutlich einfacher als die Haltung eines Hundes. Morgens und abends wird nach den Hühnern geschaut. Sie bekommen Futter und frisches Wasser, werden aus dem Stall heraus und wieder hineingelassen. Man schaut nach den Eiern und entfernt den Kot aus dem Stall. Mit 10 – 15 Minuten Aufwand pro Tag sind die Hühner erst einmal versorgt. Wichtig ist, dass Sie diese Zeit täglich aufbringen können.

Die Zahl der Hühner, die gehalten werden können, richtet sich nach dem Platz, der für die Hühnerhaltung bereitgestellt werden kann. Ein weiterer Punkt ist die Hühnerrasse. Es gibt einige Rassen, die mit einem geringeren Platzangebot zufrieden sind. Zwerghühner z. B. haben ein um ein Drittel geringeren Platzbedarf als große Hühner. Im Hühnerstall können auf einem Quadratmeter Grundfläche 5 Hühner gehalten werden, vorausgesetzt ihnen steht ein entsprechend großer Auslauf zur Verfügung. Bei der Planung des Auslaufs sollte berücksichtigt werden, dass Hühner Schutz vor Greifvögeln von oben brauchen, z. B. mit Bäumen oder Sträuchern oder eine Überdachung.

Haben Sie dann noch ein entsprechendes Grundstück zur Verfügung und wollen bis zu 6 Hühner halten – diese Menge reicht für die Eierversorgung einer Familie – dann kann man sich Gedanken über die Behausung und den Auslauf machen.

Es gibt 2 Möglichkeiten: Sie legen sich ein festes Hühnerhaus zu, welches den Nachteil hat, dass der Boden rund um den Stall schnell in Mitleidenschaft gezogen wird, da die Hühner den Boden aufscharren.
Die Alternative ist ein mobiler Hühnerstall. Bei dieser Möglichkeit wird eine bestimmte Fläche mit einem speziellen Hühnerdraht abgesperrt. Diese Fläche können die Hühner dann „abweiden“. Bevor es zu Kahlstellen und Mulden kommt, wird das Hühnerhaus und der Auslauf einfach versetzt.

Der Hühnerstall selbst sollte trocken und zugfrei sein. Die Sitzstange und Tröge sollten herausnehmbar sein, so dass diese Teile leicht gesäubert werden können.
Aber auch der Stall sollte leicht zu säubern sein, damit Milben keine Chancen haben. Der befestigte, trockene Boden sollte eingestreut sein.
Wenn die Hühner tagsüber im Freien sind, dann ist die Größe der Fenster nicht so wichtig.

Für bis zu 5 Hühner sollte ein Legenest zur Verfügung gestellt werden. Das Futter für die Hühner sollte nicht in offenen Gefäßen angeboten werden, da sonst Mäuse und Vögel angelockt werden. Man könnte die Hühner nur mit Weizen füttern. Den anderen Teil ihrer Nahrung suchen sie sich in ihrem Auslauf selbst.
Bei dieser Art der Fütterung sollte die Erwartung der gelegten Eier nicht so hoch sein.

Möchte man die Eierleistung erhöhen, dann eignen sich als Alleinfutter ein Legemehl, so muss nichts weiter zugefüttert werden. Zusätzlich kann man den Hühnern noch gebrochene Muschelschalen anbieten, da Hühner zur Produktion der Eier viel Calcium benötigen. Im Herbst und Winter bietet man den Tieren Kohlblätter und andere Gemüsereste an.

Neben der Fläche für die Hühnerhaltung sind aber auch die örtlichen Regelungen und die Auswirkungen auf die Nachbarschaft zu klären. Grundsätzlich ist die Haltung von Kleintieren auch in reinen Wohngebieten erlaubt.
Im Sinne einer guten Nachbarschaft empfiehlt es sich, vorab mit den Nachbarn zu klären, wie sie zu dem Vorhaben stehen!

Für ein lärmempfindliches Umfeld kann z. B. ein schalldichter Hühnerstall errichtet werden, in dem ein Hahn dann frühmorgens krähen kann, ohne den Nachbarn im Schlaf zu stören.

In Deutschland müssen Hühner gegen die Newcastle Disease (Geflügelpest) geimpft werden. Dies geschieht über das Trinkwasser und ist eine einfache Angelegenheit. Den Impfstoff und die Erklärung des Vorgehens gibt es beim Tierarzt. 

Außerdem sind Hühner in Deutschland meldepflichtig – auch bei Hobbyhaltung. Bei Kleinbeständen ist das derzeit kostenfrei. Genaue Informationen erhalten Sie bei der Tierseuchenkasse Ihres Bundeslandes.